Wenn Worte leer bleiben
Kennst du das Gefühl, wenn du etwas schreibst, das dir wirklich wichtig ist und trotzdem scrollen die Menschen einfach weiter?
Vielleicht liest du deine Zeilen nochmal, spürst ihre Wahrheit, doch der Bildschirm bleibt still. Keine Reaktion. Kein Kommentar.
Und du fragst dich:
„Warum fühlt das niemand so, wie ich es gemeint habe?“
Genau hier beginnt Storytelling.
Denn Storytelling ist nicht die Kunst, besser zu schreiben, sondern die Fähigkeit, Menschlichkeit in Worte zu fassen.
Es ist der Moment, in dem dein Publikum aufhört, dich nur zu lesen und beginnt, dich zu fühlen.
Als ich aufhörte, „richtig“ zu schreiben
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich irgendwann genug hatte von perfekten Texten, von Hooks, von Taktiken.
Ich wollte einfach nur schreiben, ehrlich, roh, nah.
Also schrieb ich einen Post, mitten aus meinem Alltag.
Kein Plan, keine Strategie, keine „Contentidee“.
Nur das, was gerade in mir lebte.
Und dieser Post bekam mehr Resonanz als alle strategischen Texte zuvor.
Weil er nicht überzeugen wollte.
Sondern verbinden.
Da verstand ich:
Storytelling beginnt genau dort, wo du aufhörst, richtig schreiben zu wollen und beginnst, echt zu erzählen.
Storytelling ist emotionale Übersetzung
Gute Storys sind keine erfundenen Geschichten.
Sie sind Erfahrungen, die du in eine Sprache übersetzt, die andere fühlen können.
Im Coaching bedeutet das:
Nicht du bist die Heldin deiner Geschichte, sondern deine Kundin, dein Leser, dein Gegenüber.
Du bist die, die mitgeht.
Die eine Tür öffnet, statt eine Bühne zu betreten.
Die zeigt: „Ich kenne diesen Weg. Ich bin ihn selbst gegangen.“
Und genau das schafft Verbindung.
Denn Menschen folgen dir nicht, weil du perfekt bist, sondern, weil du sie erinnerst, an sich selbst.

Warum Storytelling für Coaches so wirksam ist
Coaching bedeutet Transformation.
Doch Transformation entsteht nicht durch Informationen, sondern durch Erfahrungen.
Und genau das ist Storytelling:
eine Brücke zwischen deinem Wissen und dem Gefühl deines Publikums.
Es hilft Menschen, komplexe Themen emotional zu verstehen, nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen.
Beispiel:
Statt zu sagen:
„Ich helfe Frauen, sich selbst wiederzufinden.“
erzähl lieber:
„Ich saß damals im Auto, fuhr los und wusste nicht wohin. Ich hatte alles, was ich wollte, und fühlte mich trotzdem leer.“
Das ist kein Konzept, das ist Verbindung.
Die 3 Säulen des wirkungsvollen Storytellings
Damit deine Worte wirklich berühren, brauchst du keine komplizierte Formel, sondern eine klare Haltung.
Hier sind die drei Säulen, auf denen jede gute Geschichte ruht:
1. Emotion statt Perfektion
Menschen erinnern sich nicht an Daten, sondern an Gefühle.
Also lass sie spüren, was du selbst gefühlt hast nicht, was du denkst, dass sie hören wollen.
2. Struktur statt Chaos
Auch authentische Geschichten brauchen eine Form, damit dein Publikum dir folgen kann.
Nutze die klassische Story-Struktur:
Ausgangssituation → Konflikt → Wendepunkt → Erkenntnis → Einladung.
Wenn du das kombinierst mit deinem ehrlichen Ausdruck, wird jeder Text automatisch fesselnder.
3. Wahrheit statt Taktik
Storytelling ist kein Verkaufsinstrument.
Es ist ein Beziehungstool.
Vertrauen entsteht nicht durch Tricks, sondern durch Wahrheit und die darf leise, zart und ungeschliffen sein.

Wie du Storys schreibst, die spürbar sind
Hier eine einfache Schreibübung, um echte Tiefe in deine Texte zu bringen:
Echtes Storytelling entsteht, wenn du dich selbst berührst.
Nicht beim Perfektionieren, sondern beim Erinnern.
Hier eine kleine Übung, die dich in diesen Flow bringt:
Die 5-Minuten-Story
- Stell dir einen Timer auf 5 Minuten.
- Schreib über einen Moment, in dem du etwas verstanden, gespürt oder losgelassen hast.
- Achte nicht auf Formulierung, nur auf Gefühl.
- Lies den Text laut und streiche jedes Wort, das du nicht so sagen würdest.
- Lass stehen, was dich trifft.
Diese Texte sind nicht perfekt.
Aber sie sind wahr. Und das spürt man.
Typische Fehler im Storytelling
Jede:r kann erzählen, doch viele verlieren sich auf dem Weg.
Hier sind die häufigsten Stolperfallen (und wie du sie vermeidest):
Zeige nicht zu viel Drama:
Tiefe entsteht nicht durch Schmerz, sondern durch Präsenz.
Rede nicht zu viel über dich selbst:
Deine Geschichte ist eine Einladung, kein Monolog.
Teile nicht zu viele Details:
Vertraue deinen Leser:innen, die Lücken zu füllen.
Magie entsteht im Raum zwischen deinen Worten.
Wenn du beim Schreiben denkst:
„Das fühlt sich zu ehrlich an“, dann bist du meistens genau da, wo Verbindung entsteht.

Sprache, die Vertrauen schafft
Jedes Wort, das du wählst, sendet Energie aus.
Wenn du aus deinem Zentrum schreibst, fühlen Menschen sich gesehen, statt analysiert.
Und genau das ist der Unterschied zwischen Marketing und Wirkung.
Marketing will überzeugen.
Wirkung will berühren.
Wenn du mit deinen Worten öffnest, statt zu drängen, beginnt Vertrauen ganz von selbst.
Reflektiere heute:
- Welche Erfahrung aus deinem Leben hat deine Arbeit am stärksten geprägt?
- Wie könntest du sie so erzählen, dass andere sich wiederfinden?
Bonus-Idee:
Nimm dich dabei auf, während du frei erzählst.
Sprich, wie du fühlst.
Danach kannst du daraus den Text extrahieren, roh, echt, lebendig.
Wenn du spürst, dass du endlich authentisch schreiben willst, statt dich an Marketing-Formeln zu klammern, dann ist das smart business lab dein nächster Schritt.
Lerne Storytelling strategisch zu nutzen, ohne deine Authentizität zu verlieren.
Du erschaffst Content, der wirkt, weil er echt ist.

